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andyrchi iv (neutrinodetektor) [~ansatz]


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ich weiß nicht, wie mit euch sprechen [überhaupt dann: richtig (nicht)]

muschelbänke, unter allen schalen die herzmuskeln - rückzüge ins inland/ ödland. sprachhemmung.

- schreiben sie! es wird gut für sie sein.

derweil taumelt etwas wie goldregen heiß auf den schwarzen asphalt der einfahrt und spült ihn weich. man spricht schnell und kurz ein paar sätze mit spaziergängern (irgendwann kam etwas aus kanada), überlässt sich dieser zeiten eigentum (klima, ort, becken, feld). situierungen mithilfe eines kofferradios - töne aus dem lautsprecher kratzen sich - aufbegehren mikroskopischer monster - in die wasserflecken bemalte gießbetonwand. in den katakomben erklingt dann die fremdsprache von gegenwart. der stillgelegte neutrinodetektor andyrchi iv liegt unter birkenhainen und brombeerbüschen begraben einige 100meter unter der erde - aus einem offenen schacht dringt sommerinsekten geräusch (ein paar fliegen summen vorüber, ein paar grillen zierpen, ein eichelhäher krächzt - \"irgendwann mach ich dich kalt\" - faust). ab und zu am abend verirrt sich eine amsel in den zugangstunnel und testet die resonanzfrequenz.
jeden tag 4 mal hinunter zu den tanks fahren, die dichtungen und die elektronik an ort und stelle überprüfen. jedesmal das ritual im fahrstuhl: blicke ins gesicht. runter bis zu den schuhen. wieder rauf - angewiedert resigniertes abwenden. der fahrstuhl damals, vollkommen überflüssigerweise, mit einer vollverspielgelung ausgestatet - als ob unten irgendjemand warten würde, dem man sein gesicht zeigte. vor einem dann, wenn die automatik türen sich geräuschvoll, hinkend, blechflatternd öffnen: wände die kubikmeter reinen wassers von einem fern halten, darinnen selbst das ei (an der verschalung die optischen sensoren nach innen gerichtet, bereit für das schwache leuchten der tscherenkow strahlung), nochmals wasser und viel high tech (immer noch) zur messung - man fühlt sich schon selbst wie ein ausgesperrtes elektron, vor dieser doppelten ummantelung (großmodell der distanz zur materie? - so denken hab ich mir verboten.) dennoch: geradezu sarkastisch diese ereignislosigkeit in diesem monumentalen apparat zur sensibilisierung für ereignisse. heute interessiert sich schlicht niemand mehr für eine lichtjahre entfernte supernova, geschweigen denn für neutrinos. low-background chambers, selbst ihr eigener hintergrund (ich verweise gerne nochmal auf das pitoreske eingeätzter stockflecken auf den grau- stumpfen zweckbetonwänden: hier und da eine grünfärbung von feuchtigkeitsschätzenden mosen und algen, oder eine braune schliere von rost.) hydrophilie wo man hinschaut - man denkt wasser, \"wasser!\" denkt man: auf dem boden reiben sandkörner unter den schritten.


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